
Wasser/Wasser-Wärmepumpe
Grundwasser als Wärmequelle
Kommt bei Ihnen ausreichend Grundwasser im Boden vor? Dann wäre das eine ideale Wärmequelle, die Sie mit einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe erschließen können. Lesen Sie hier nach, was diese Art der Heizung ausmacht.
Inhaltsverzeichnis
Die Funktion dieser Heizung besteht darin, dass sie dem Grundwasser unter Ihrem Haus die Wärme zum Heizen entnimmt. Damit das funktioniert, braucht diese Variante der Wärmepumpe zwei Brunnen:
- Saugbrunnen/Förderbrunnen: Aus dem sogenannten Saugbrunnen, auch Förderbrunnen genannt, entnimmt sie Grundwasser. Dessen Wärme dient dazu, das Kältemittel in der Wärmepumpe aufzuheizen und zu verdampfen. Im Kältemittelkreislauf erzeugt die Wärmepumpe dann durch Kompression ausreichend heißes Wasser zum Heizen.
- Schluckbrunnen: Das abgekühlte Grundwasser fließt in den sogenannten Schluckbrunnen zurück in das Erdreich.
Da diese Art der Heizung Wärme vom Grundwasser auf das Heizungswasser überträgt, sprechen Experten von einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe.
Mit einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe profitieren Sie von vielen Vorteilen, jedoch gibt es ebenso ein paar Nachteile. Zum Beispiel steht nicht überall ausreichend Grundwasser zur Verfügung. Im Vorfeld müssen Experten dieses genau untersuchen.
Für die Bohrung und die Installation der Wasserwärmepumpe brauchen Sie eine behördliche Genehmigung. In Wasserschutzgebieten ist diese Wärmepumpen-Art zum Beispiel nicht erlaubt. Wenn das Grundwasser sehr viel Eisen und Mangan enthält, kann es zu einer sogenannten Verockerung kommen. Dann leiden die Heizleistung und Effizienz.
Der Aufwand bei der Installation einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe ist allein wegen der Bohrungen für die Brunnen und der Genehmigungsverfahren aufwendig und schlägt bei den Kosten zu Buche. Daher ist diese Art der Wärmepumpenheizung teurer in der Anschaffung als eine Luft/Wasser-Wärmepumpe oder auch ein Gas-Brennwertgerät.
Durch die hohe Effizienz der Wasser/Wasser-Wärmepumpe müssen Sie sich um die Amortisationszeit jedoch meistens nicht sorgen. Solange ausreichend geprüft wurde, ob sich diese Heizungsart für Ihren Standort eignet, haben Sie mit ihr eine sehr moderne, effiziente und zukunftssichere Heizung.
Der ideale Aufstellungsort für die Grundwasserwärmepumpe ist der Keller oder der Hauswirtschaftsraum, denn dann sind die Wege zu den beiden Brunnen kurz. Das macht es auch leichter, die Leitungen frostfrei zu halten. Bei ungünstigen Lagen können Sie die Wasser/Wasser-Wärmepumpe alternativ mit einem zwischengeschalteten Solekreislauf installieren lassen. Das geht dann aber zulasten der Effizienz.

Für jede Wärmepumpe gilt: Nur mit Flächenheizungen erzielt die Wärmepumpenheizung die optimale Effizienz. Daher ist die Planung des Neubaus mit einer Fußbodenheizung oder Wand-Heizelementen dringend zu empfehlen. Auch im Bestandsbau ist es ideal, wenn im Haus bereits eine Fußbodenheizung installiert ist. Ansonsten lohnt es sich, über eine Nachrüstung oder Alternativen nachzudenken. Das können Wandheizungen, Deckenelemente oder groß dimensionierte Heizkörper sein.
Die folgende Checkliste zeigt Ihnen, wie Sie das Beste aus einer Heizung herausholen, die Grundwasser als Energiequelle nutzt:
Je höher die Jahresarbeitszahl (JAZ) einer Wärmepumpe, desto weniger Strom verbraucht sie. Vergleichen Sie die Effizienz der Modelle anhand der JAZ.
Wärmepumpen sind mit einem Energieeffizienzlabel der Europäischen Union versehen. Achten Sie auf das Energieeffizienzlabel A+++ bei der Auswahl von Wasser/Wasser-Wärmepumpen.
Mit dem Solarstrom von der Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach ist der Betrieb Ihrer Wasserwärmepumpe besonders kostengünstig und energieautark. Wärmepumpen mit dem SG Ready-Label können Photovoltaik-Überschussstrom gezielt nutzen.
Für die Warmwasserbereitung benötigt jede Wärmepumpenheizung einen Warmwasserspeicher. In den meisten Fällen ist es jedoch sinnvoll, auch einen Pufferspeicher für Heizungswärme vorzusehen.
Bei speziellen Wärmepumpen-Stromtarifen behalten sich Energieversorger Sperrzeiten vor. Mit genug Speichervolumen können Sie diese gut überbrücken.
Kombispeicher bieten die Möglichkeit, Trinkwarmwasser und Heizungswasser in einem Behälter zu speichern.
Beim Bestandsbau sollte der Dämmstandard des Hauses nicht allzu schlecht sein. Denn dann wäre eine hybride Lösung aus Gas-Brennwertgerät und Wärmepumpe vielleicht die bessere Lösung.
Ihre Fragen rund um die Wasser/Wasser-Wärmepumpe
Um zehn Kilowatt Wärmeleistung zu erzielen, braucht die Grundwasserwärmepumpe eine Wassermenge von etwa 2.000 Litern Grundwasser pro Stunde. Ob der Untergrund genug liefern kann, muss ein hydrologisches Gutachten im Vorfeld klären.
Das Grundwasser sollte wenig Sauerstoff enthalten und eine geringe Leitfähigkeit aufweisen. Ansonsten drohen Korrosion und eine Verockerung der Brunnen.
Für die Überwachung der Gewässer und wasserrechtliche Verfahren wie die Genehmigung einer Grundwasserwärmepumpe sind die Unteren Wasserbehörden zuständig. Das sind die Wasserbehörden der Städte und Gemeinden.

Unsere Empfehlung: Wärmepumpe BWW-1
Die Wasser/Wasser-Wärmepumpe BWW-1 gewinnt kostenlose Energie aus dem Erdreich. Durch ihre ganzjährig hohe Effizienz sorgen sie somit für eine zuverlässige Wärmeversorgung.