Ein zweiter Stromzähler ermöglicht die getrennte Erfassung des Wärmepumpenstroms. Dadurch können Sie spezielle Wärmepumpentarife nutzen, die etwa 25 bis 30% günstiger sind als normale Haushaltsstromtarife. Zusätzlich profitieren Sie von reduzierten Netzentgelten durch die netzdienliche Steuerung.
Stromzähler für Wärmepumpe
Lohnt sich ein zweiter Zähler?
Mit einem separaten Stromzähler für Ihre Wärmepumpe können Sie von deutlich günstigeren Stromtarifen profitieren. Doch wann rechnet sich die Installation eines zweiten Zählers wirklich? Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie die richtige Entscheidung für Ihre Situation treffen.
Stromzähler für Wärmepumpe: Das Wichtigste in Kürze
Günstigere Stromtarife: Ein separater Zähler für Ihre Wärmepumpe ermöglicht Tarife, die bis zu 30% günstiger sind als der Haushaltsstromtarif.
Zwei Zähleroptionen: Wählen Sie zwischen einem gemeinsamen Zähler oder einem separaten Zweitarifzähler, je nach Stromverbrauch.
Kosten im Überblick: Die Installationskosten für den Zähler liegen zwischen 500 und 1.500 Euro, zuzüglich monatlicher Gebühren.
Schnelle Amortisation: Die Ersparnis durch günstigeren Strom macht die Installation nach wenigen Jahren rentabel.
Sparpotenziale nutzen: Mit netzdienlicher Steuerung und dynamischen Tarifen können Sie Ihre Stromkosten weiter senken.
Wärmepumpenstrom vs. Haushaltsstrom: Die Unterschiede
Der entscheidende Vorteil eines separaten Stromzählers liegt im Preis. Während Sie für normalen Haushaltsstrom durchschnittlich 35 bis 40 Cent pro Kilowattstunde zahlen, bieten Energieversorger spezielle Wärmepumpentarife für etwa 25 bis 30 Cent an – eine Ersparnis von bis zu 30%.
So funktionieren Wärmepumpentarife
Diese Vergünstigung hat einen guten Grund: Netzbetreiber dürfen Wärmepumpen bei Lastspitzen im Stromnetz für kurze Zeit abschalten. Diese Unterbrechungen merken Sie im Alltag kaum, da Ihre Heizung die gespeicherte Wärme nutzt.
Damit Sie von den günstigen Konditionen profitieren können, müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
- Steuerbare Verbrauchseinrichtung (Ihre Wärmepumpe muss grundsätzlich abschaltbar sein)
- Getrennte Messung vom Haushaltsstrom
- Technische Steuerungsmöglichkeit durch den Netzbetreiber (Installation von Empfangsgeräten wie Rundsteuerempfänger oder Smart Meter Gateway, über die der Netzbetreiber Ihre Wärmepumpe bei Bedarf fernsteuern kann)
Ein oder zwei Stromzähler? Die Entscheidungshilfe
Bei der Frage nach dem richtigen Zählerkonzept stehen Ihnen grundsätzlich zwei Wege offen. Beide haben ihre Berechtigung – je nach Ihrer individuellen Situation.
Variante 1: Gemeinsamer Zähler für Haushalt & Wärmepumpe
Die einfachste Lösung besteht darin, Ihre Wärmepumpe über den vorhandenen Haushaltsstromzähler laufen zu lassen. Der gesamte Stromverbrauch wird dann zu einem einheitlichen Tarif abgerechnet.
Diese Variante bringt folgende Vorteile mit sich:
- keine zusätzlichen Installationskosten
- kein zweiter Grundpreis
- unkomplizierte Abrechnung
Allerdings müssen Sie auch mit Nachteilen rechnen:
- höhere Stromkosten durch Haushaltsstromtarif
- keine Nutzung vergünstigter Wärmepumpentarife
- bei hohem Verbrauch deutliche Mehrkoste
Variante 2: Separater Zweitarifzähler für die Wärmepumpe
Mit einem zusätzlichen Zähler messen Sie den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe getrennt und können dadurch günstigere Spezialtarife nutzen.
Die Vorteile dieser Lösung sind überzeugend:
- reduzierte Stromkosten durch Wärmepumpentarif
- transparente Verbrauchserfassung
- Möglichkeit zur netzdienlichen Steuerung
Dem stehen folgende Nachteile gegenüber:
- einmalige Installationskosten
- zusätzliche monatliche Grundgebühr
- Aufwand für Installation und Beantragun
Wann sich welche Lösung lohnt
Zweiter Stromzähler für eine Wärmepumpe: Kosten
Die Frage nach den Kosten für den zweiten Stromzähler für die Wärmepumpe lässt sich nicht pauschal beantworten, da verschiedene Faktoren eine Rolle spielen.
Einmalige Installationskosten
Die Gesamtkosten für die Installation eines separaten Stromzählers für eine Wärmepumpe setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Zu den wichtigsten Kostenpunkten gehören:
- Zählerinstallation durch Netzbetreiber: Die Kosten für den Einbau und Anschluss des Zählers hängen vom jeweiligen Netzbetreiber und der Region ab.
- Elektroinstallation: Hierzu gehören die Verkabelung und Absicherung der Wärmepumpe. Bei komplexeren Installationen können zusätzliche Arbeiten nötig sein.
- Zählerschrank-Erweiterung: In manchen Fällen muss der Zählerschrank erweitert oder angepasst werden, um Platz für den zusätzlichen Zähler zu schaffen.
- Steuerungstechnik: Hierzu zählen unter anderem die Installation von Steuerungseinrichtungen wie Smart Meter Gateways oder Rundsteuerempfängern.
Die Gesamtkosten für die einmalige Installation liegen je nach Umfang der Arbeiten und den regionalen Gegebenheiten zwischen 500 und 1.500 Euro.
Laufende Kosten im Überblick
Neben der einmaligen Installation sollten Sie auch die monatlichen Gebühren in Ihre Kalkulation einbeziehen, die während der Nutzung des Wärmepumpenstromzählers anfallen. Diese beinhalten:
- Zählerkosten: Sie können den zusätzlichen Zähler entweder mieten oder kaufen. Die monatliche Miete variiert je nach Netzbetreiber. Alternativ ist auch ein Einmalkauf möglich, der sich bei längerer Nutzung oft rechnet.
- Zusätzlicher Grundpreis für den Stromtarif: Je nach Anbieter können zusätzliche monatliche Gebühren für den Wärmepumpentarif anfallen.
- Smart Meter (falls installiert): Bei der Nutzung eines Smart Meters können zusätzliche jährliche Kosten entstehen, die für die Datenerfassung und Kommunikation mit dem Netzbetreiber anfallen.
Amortisationsbeispiel konkret gerechnet
Um die Wirtschaftlichkeit besser einschätzen zu können, rechnen wir ein typisches Beispiel für ein Einfamilienhaus durch. Dabei gehen wir von folgender Ausgangssituation aus:
- Jahresverbrauch Wärmepumpe: 4.500 kWh
- Haushaltsstrom: 38 Cent/kWh
- Wärmepumpentarif: 28 Cent/kWh
- Installationskosten: 1.200 Euro
- laufende Zusatzkosten (Zähler, zusätzlicher Grundpreis, optional Smart Meter): zirka 180 Euro/Jahr
Die Berechnung zeigt das Einsparpotenzial:
- Preisdifferenz: 10 Cent/kWh
- jährliche Ersparnis: 4.500 kWh × 0,10 Euro = 450 Euro
- abzüglich Zusatzkosten (180 Euro/Jahr): 270 Euro Nettoersparnis
- 1.200 Euro / 270 Euro = 4,4
- Amortisation nach: 4,4 Jahren
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Wer installiert den Stromzähler für die Wärmepumpe?
Die Frage, wer den zweiten Zähler für die Wärmepumpe installiert, betrifft verschiedene Akteure mit klar getrennten Zuständigkeiten. Für einen reibungslosen Ablauf ist es wichtig, die Aufgabenverteilung zu kennen.
Bei der Installation eines separaten Wärmepumpenzählers arbeiten mehrere Fachleute Hand in Hand:
Der Netzbetreiber ist verantwortlich für:
- Einbau und Anschluss des Zählers
- Genehmigung der Installation
- Vorgabe der erforderlichen Steuerungstechnik-Standards
Ihr Elektrofachbetrieb übernimmt:
- Vorbereitung des Zählerschranks
- separate Verkabelung der Wärmepumpe
- Installation der Absicherung
Der Energieversorger kümmert sich um:
- Angebot des Wärmepumpentarifs
- Abrechnung des Verbrauchs
Schritt für Schritt zum separaten Zähler
Der Weg zu Ihrem eigenen Wärmepumpenzähler erfolgt in sechs überschaubaren Schritten. Mit dieser Anleitung behalten Sie den Überblick:
- Netzbetreiber kontaktieren: Erfragen Sie zunächst die technischen Anforderungen und holen Sie ein verbindliches Angebot ein.
- Elektriker beauftragen: Ein Fachmann prüft, ob Ihr Zählerschrank ausreichend Platz bietet und welche Vorarbeiten nötig sind.
- Antrag stellen: Reichen Sie den formellen Antrag auf Zählerinstallation beim zuständigen Netzbetreiber ein.
- Installation vorbereiten: Der Elektriker schafft die technischen Voraussetzungen und bereitet den Zählerschrank vor.
- Zählereinbau: Der Netzbetreiber oder sein Beauftragter installiert den Zähler und die Steuerungstechnik.
- Tarifwechsel: Schließen Sie einen günstigen Wärmepumpentarif bei einem Anbieter Ihrer Wahl ab.
Technische Voraussetzungen prüfen
Bevor Sie den Antrag stellen, sollten diese Punkte mit Ihrem Elektriker geklärt sein:
- Platz im Zählerschrank: Mindestens drei bis vier Platzeinheiten sollten frei sein.
- Separate Zuleitung: Die Wärmepumpe muss getrennt verkabelt werden können.
- Steuerungsmöglichkeit: Ein Anschluss für Rundsteuerempfänger oder Smart Meter Gateway muss vorhanden sein
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Sparpotenziale optimal nutzen
Ein separater Stromzähler eröffnet Ihnen verschiedene Möglichkeiten, die Betriebskosten Ihrer Wärmepumpe weiter zu senken. Diese gehen deutlich über die reine Tarifersparnis hinaus.
Netzdienliche Steuerung: So profitieren Sie doppelt
Lassen Sie Ihre Wärmepumpe netzdienlich steuern, winken zusätzliche Vergünstigungen durch reduzierte Netzentgelte. Der Gesetzgeber hat dafür zwei attraktive Module geschaffen:
Modul 1 – Pauschale Reduzierung:
Bei dieser Variante erhalten Sie eine feste Vergünstigung, die unabhängig von Ihrem tatsächlichen Verbrauch ist. Der Vorteil: Sie benötigen keinen separaten Zähler und die Umsetzung ist besonders einfach.
Modul 2 – Prozentuale Reduzierung:
Hier richtet sich die Ersparnis nach Ihrem tatsächlichen Stromverbrauch. Je mehr Ihre Wärmepumpe verbraucht, desto höher fällt die Vergünstigung aus. Voraussetzung ist allerdings ein separater Zähler.
Modul 3 – Dynamische Netzentgelte
Diese neueste Variante passt die Netzentgelte an die aktuelle Netzauslastung an. In Zeiten geringer Netzbelastung zahlen Sie weniger, bei hoher Auslastung mehr. Dies erfordert eine intelligente Steuerung und ein Smart Meter.
Kombination mit Photovoltaik
Ein intelligenter Stromzähler macht Ihre Wärmepumpe zum perfekten Partner für die Photovoltaikanlage. Das System stimmt die Solarstromproduktion und den Wärmepumpenbetrieb optimal aufeinander ab:
- automatischer Betrieb bei Solarüberschuss
- Reduzierung des teuren Netzbezugs
- Erhöhung des Eigenverbrauchs auf bis zu 80
Dynamische Stromtarife nutzen
Mit einem Smart Meter wird Ihre Wärmepumpe zum cleveren Sparfuchs. Sie profitiert von stündlich wechselnden Strompreisen und läuft automatisch dann, wenn der Strom besonders günstig ist – etwa bei viel Wind- oder Solarenergie im Netz. So nutzen Sie die Schwankungen am Strommarkt zu Ihrem Vorteil.
Fazit: In 3 Schritten zur optimalen Lösung
Ein separater Stromzähler für Ihre Wärmepumpe kann sich richtig lohnen – vorausgesetzt, Ihr Stromverbrauch ist hoch genug. Mit diesen drei Schritten finden Sie die beste Lösung:
- Verbrauch ermitteln: Lassen Sie sich von Ihrem Heizungsfachmann den voraussichtlichen Jahresverbrauch Ihrer Wärmepumpe berechnen.
- Wirtschaftlichkeit prüfen: Ab etwa 3.000 kWh Jahresverbrauch und einer Preisdifferenz von 8 Cent zwischen Haushalts- und Wärmepumpenstrom rechnet sich die Investition meist binnen weniger Jahre.
- Angebote einholen: Kontaktieren Sie Ihren Netzbetreiber für die Zählerinstallation und vergleichen Sie die Wärmepumpentarife verschiedener Anbieter.
Mit einem durchdachten Zählerkonzept und dem passenden Stromtarif senken Sie die Betriebskosten Ihrer Wärmepumpe erheblich – und machen Ihre umweltfreundliche Heizung noch wirtschaftlicher.
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02. Häufig gestellte Fragen
Für Wärmepumpen eignen sich verschiedene Zählertypen:
● Zweitarifzähler (Doppeltarifzähler): unterscheidet zwischen Hochtarif- und Niedertarifzeiten
● Eintarifzähler mit Steuerung: für durchgehend günstige Wärmepumpentarife
● Smart Meter: ermöglicht flexible Tarife und eine intelligente Steuerung
Der konkrete Zählertyp hängt von Ihrem gewählten Tarif und den Vorgaben des Netzbetreibers ab
Nein, ein separater Stromzähler ist keine gesetzliche Pflicht. Sie können Ihre Wärmepumpe auch über den normalen Haushaltsstromzähler betreiben. Allerdings verzichten Sie dann auf die günstigen Wärmepumpentarife und zahlen den teureren Haushaltsstrompreis.
Ja, technisch ist der Betrieb über Haushaltsstrom problemlos möglich. Viele kleinere Wärmepumpen oder Anlagen in sehr gut gedämmten Häusern laufen über den normalen Hausanschluss. Bei einem Jahresverbrauch unter 3.000 kWh kann dies sogar wirtschaftlicher sein als ein zweiter Zähler.