Stromverbrauch Wärmepumpe

Stromverbrauch einer Wärmepumpe

Und wie Sie diesen realistisch abschätzen

Eine Wärmepumpe gilt als umweltfreundliche und energieeffiziente Lösung, um Wärme für das eigene Haus zu erzeugen. Doch wie hoch ist der Stromverbrauch einer Wärmepumpe wirklich? Gerade in Altbauten, die oft schlechter gedämmt sind und einen höheren Heizbedarf haben, spielt diese Frage eine wichtige Rolle. In diesem Beitrag zeigen wir, welche Faktoren den Stromverbrauch einer Wärmepumpe beeinflussen, was speziell bei Altbauten zu beachten ist und wie Sie die Effizienz Ihrer Anlage optimieren können.

01. Wie hoch ist der Stromverbrauch einer Wärmepumpe?

Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren wie Gebäudetyp, Dämmung und Heizverhalten ab. Im Durchschnitt benötigt eine moderne Wärmepumpe je nach Anlagengröße und Wärmebedarf des Hauses zwischen 3.000 und 6.000 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr.

Stromverbrauch einer Wärmepumpe in einem Altbau

Altbauten stellen besondere Anforderungen an den Betrieb einer Wärmepumpe, da sie häufig schlechter gedämmt sind und daher mehr Heizenergie benötigen. In solchen Fällen muss die Wärmepumpe intensiver arbeiten, was den Stromverbrauch entsprechend erhöht. Das gilt insbesondere dann, wenn keine oder nur unzureichende Sanierungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Auch die Art der Wärmepumpe spielt hier eine wichtige Rolle: Eine Luft/Wasser-Wärmepumpe kann bei niedrigen Außentemperaturen weniger effizient arbeiten, was zu einem zusätzlichen Anstieg des Stromverbrauchs führt.

 

Dennoch gibt es auch bei Altbauten Möglichkeiten, den Stromverbrauch zu optimieren. Eine verbesserte Dämmung, der Austausch von Fenstern oder Türen sowie der Einsatz von Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen können den Wärmebedarf deutlich senken. Zusätzlich kann die Kombination mit einer thermischen Solaranlage die Wärmepumpe entlasten, indem im Sommer die Warmwasserbereitung von der Sonne übernommen wird.

02. Wie verbrauchen Wärmepumpen Strom?

Eine Wärmepumpe benötigt zum Betrieb zwar Strom, bezieht ihre Energie aber zum weitaus größeren Teil aus einer Wärmequelle in der Umwelt, zum Beispiel aus der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich. Dementsprechend spricht man von einer Luft/Wasser-WärmepumpeWasser/Wasser-Wärmepumpe oder Sole/Wasser-Wärmepumpe.

 

Alle funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Sie stellen einen geschlossenen Kreislauf aus Verdampfer, Verdichter/Kompressor, Kondensator und Expansionsventil dar. In diesem Kreislauf zirkuliert ein Kältemittel, das im Verdampfer der Umgebung Wärme entzieht und dabei gasförmig wird.

 

Die Wärmepumpe verdichtet und erwärmt dieses Gas mithilfe von Strom im Verdichter. Im Kondensator erhitzt das heiße Gas das Heizungswasser, kühlt dabei stark ab und wird wieder flüssig. Das Expansionsventil verringert wiederum den Druck der Flüssigkeit und kühlt das Kältemittel weiter ab. Schließlich strömt es wieder zum Verdampfer und der Kreislauf beginnt von vorn. Strom wird demnach nur für den Kompressor benötigt.
 

03. Jahresarbeitszahl (JAZ): So beeinflusst sie den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe

Die Jahresarbeitszahl (JAZ) bildet den Wirkungsgrad der Wärmepumpe ab. Sie gibt an, wie viel der aufgenommenen elektrischen Energie in Wärmeenergie umgewandelt wird. Dabei wird ein Jahr betrachtet.

 

Die tatsächliche JAZ kann erst im Nachhinein durch Messung des Stromverbrauchs und der erzeugten Wärmemenge berechnet werden. Für die Förderung der Wärmepumpe muss die JAZ jedoch vorab angegeben werden.

 

Sie wird nach einem statistischen Verfahren aus den technischen Daten der Wärmepumpe und der Heizungsanlage berechnet. Doch keine Sorge, das müssen Sie nicht selbst machen – das erledigt der WOLF JAZ-Rechner für Sie.

04. Wie berechne ich den Stromverbrauch meiner Wärmepumpe?

Um den Stromverbrauch einer Wärmepumpe zu berechnen, wird der Heizenergiebedarf durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe dividiert. Da die JAZ bei der Warmwasserbereitung aufgrund der höheren Temperaturanforderungen niedriger ist, sollte zwischen Warmwasserbereitung und Heizung unterschieden werden.

 

Die Stromkosten der Wärmepumpe sind wie folgt zu berechnen: Gesamter Stromverbrauch der Wärmepumpe x Strompreis

 

Für eine Luft/Wasser-Wärmepumpe mit einer JAZ von 3,5 und einem Heizenergiebedarf von 9.000 kWh ergibt sich beispielsweise

9.000 kWh ÷ 3,5 = 2.571 kWh.

 

In diesem Beispiel verbraucht die Wärmepumpe 2.571 kWh Strom pro Jahr für die Heizung.

Beispielrechnungen nach Art der Wärmepumpe

Wir gehen von einem Strompreis von 42 Cent/kWh aus. In unseren Beispielen ergeben sich somit folgende Stromkosten:

 

Art der Wärmepumpe

Jährliche Stromkosten (für Heizung und Warmwasser)

Erdwärmepumpe

2.564 kWh/Jahr * 42 Cent/kWh = 107.688 Cent =  1076,88 Euro

Luftwärmepumpe

3.448 kWh/Jahr * 42 Cent/kWh = 144.816 Cent = 1448,16 Euro

Wasserwärmepumpe

2.000 kWh/Jahr * 42 Cent/kWh = 84.000 Cent = 840 Euro

 

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Diese moderne Luft/Wasser-Wärmepumpe schont nicht nur die Umwelt, weil sie keine fossilen Brennstoffe nutzt und effizient heizt. Sie verwendet auch das natürliche Kältemittel Propan beziehungsweise R290, dessen Treibhauspotenzial deutlich geringer ist als andere Kältemittel.

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05. Wovon hängt der Stromverbrauch von Wärmepumpen ab?

Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die sowohl mit dem Gebäude als auch mit der Nutzung der Anlage zusammenhängen:

 

  •  Anzahl der Bewohner: Die Anzahl der Bewohner hat keinen direkten Einfluss auf den Heizenergiebedarf, wohl aber auf den Warmwasserbedarf. Mehr Bewohner führen zu einem höheren Warmwasserverbrauch und damit zu einem höheren Stromverbrauch der Wärmepumpe.

 

  • Technologie der Wärmepumpe: Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen, wie z. B. Erdwärmepumpen, Luftwärmepumpen und Warmwasserwärmepumpen. Der Stromverbrauch hängt stark von der verwendeten Technologie ab, da Luftwärmepumpen im Vergleich zu Erdwärmepumpen häufig einen höheren Stromverbrauch haben, insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen.

 

  • Größe und Zustand des Gebäudes: Größere Häuser benötigen eine höhere Heizleistung als kleinere. Zudem erhöhen undichte Fenster, Türen oder eine schlechte Dämmung den Wärmebedarf und damit den Stromverbrauch. In Neubauten kann zudem Baufeuchtigkeit vorhanden sein, die durch Heizen getrocknet werden muss, was den Wärmebedarf und den Stromverbrauch vorübergehend erhöht.

 

  • Natürliche Einflüsse: Das Klima und die Länge der Heizperiode spielen eine wichtige Rolle. Längere Heizperioden oder kühle Sommermonate erhöhen den Wärmebedarf, wodurch die Wärmepumpe häufiger läuft und mehr Strom verbraucht.

06. So können Sie den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe reduzieren

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Stromverbrauch einer Wärmepumpe zu senken und die Energieeffizienz zu erhöhen:

 

  • Spezielle Stromtarife: Einige Energieversorger bieten spezielle, günstigere Stromtarife für Wärmepumpen an. Diese Tarife können helfen, die Betriebskosten zu senken.

 

  • Einsatz von Flächenheizungen: Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen arbeiten mit niedrigeren Vorlauftemperaturen. Dadurch muss die Wärmepumpe weniger stark arbeiten, was den Stromverbrauch senkt.

 

  • Optimale Abstimmung der Anlage: Die Wärmepumpe sollte optimal auf die Heizungsanlage abgestimmt sein, um effizient arbeiten zu können. Dies sollte von einem Fachmann, z. B. einem erfahrenen Heizungsinstallateur, durchgeführt werden.

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07. Wärmepumpe und Solar: Für noch geringere Stromkosten

Vor allem in Neubauten wird der Einbau einer Wärmepumpe immer beliebter. Das innovative Heizsystem ist nicht nur umweltfreundlich, sondern senkt langfristig auch die Heizkosten.

 

Mit Systemkombinationen wie Wärmepumpe und Photovoltaik lassen sich zusätzlich Strom- und Heizkosten sparen.

Vor dem Kauf und der Installation des neuen Heizsystems sollten Sie sich jedoch unbedingt von Fachleuten beraten lassen. Nur eine Wärmepumpe, die optimal auf das Haus abgestimmt ist, arbeitet effizient und kostengünstig.

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