Die Kosten für eine Frischwasserstation variieren je nach Leistungsgröße, Ausstattung und Installationsaufwand. Einflussfaktoren sind unter anderem die Anzahl der zu versorgenden Zapfstellen, die Integration in bestehende Heizsysteme und die gewünschte Regelungstechnik. Auch Zusatzkomponenten, wie ein geeigneter Pufferspeicher oder eine smarte Steuerung, wirken sich auf den Gesamtpreis aus.

Frischwasserstation Funktion
Wie moderne Systeme für hygienisches Warmwasser sorgen
Hygienischer Warmwasserkomfort, steigende Anforderungen an den Trinkwasserschutz sowie ein wachsendes Bewusstsein für Energieeffizienz rücken moderne Lösungen, wie die Frischwasserstation, in den Mittelpunkt. Wer auf Durchlauferwärmung statt auf Speicherung setzt, reduziert das Legionellenrisiko, spart Energie und verbessert die Trinkwasserqualität. Dieser Ratgeber zeigt, wie eine Frischwasserstation funktioniert, wann ihr Einsatz sinnvoll ist und in welchen Fällen klassische Speicherlösungen die bessere Wahl sein können.
01. Was ist eine Frischwasserstation – und wie unterscheidet sich ihre Funktion vom Warmwasserspeicher?
Eine Frischwasserstation (kurz FWS) ist ein dezentrales System zur hygienischen Trinkwassererwärmung nach dem Durchlaufprinzip. Sie wird vor allem in Kombination mit Pufferspeichern eingesetzt und dient dazu, Warmwasser bedarfsgerecht zu erzeugen, also nur dann, wenn es tatsächlich benötigt wird.
Unterschied zu klassischen Warmwasserspeichern
Während ein Warmwasserspeicher dauerhaft eine bestimmte Menge Trinkwasser auf Temperatur hält, erhitzt die Frischwasserstation das Wasser nur, wenn es tatsächlich benötigt wird. Dadurch entfällt die Bevorratung von Warmwasser und das Risiko einer mikrobiellen Belastung, etwa durch Legionellen, wird deutlich reduziert.
Auch in puncto Energieeffizienz und Wartungsaufwand gibt es deutliche Unterschiede: Da keine Bereitschaftsenergie für die Warmwasserhaltung erforderlich ist, arbeitet die Frischwasserstation insgesamt sparsamer. Gleichzeitig entfällt die regelmäßige Reinigung des Speichers, wodurch sich der Betrieb vereinfacht. Insbesondere in Gebäuden mit erhöhten Hygienestandards ist die Frischwasserstation daher oft die bessere Wahl.
Hygienespeicher
BSH
Eine weitere Alternative sind Systeme wie der Hygienespeicher, der das Trinkwasser im Durchlauf über einen integrierten Wärmetauscher erwärmt. Er arbeitet ebenfalls ohne stehendes Trinkwasser, jedoch auf Basis eines integrierten Speichers für Heizungswasser.

Typischer Aufbau einer Frischwasserstation
Eine Frischwasserstation besteht aus mehreren zentralen Komponenten, die präzise zusammenarbeiten:
- Plattenwärmetauscher: Überträgt Wärme vom Heizungswasser auf das Trinkwasser – berührungslos und effizient.
- Regelungseinheit: Steuert die Temperatur und Durchflussmenge je nach Warmwasserbedarf.
- Temperatursensoren und Volumenstromsensoren: Überwachen die Sollwerte und sichern konstante Warmwassertemperaturen auch bei schwankendem Bedarf.
- Umlaufpumpe (optional): Unterstützt bei Bedarf die Zirkulation in größeren Anlagen oder bei langen Leitungswegen.
Die Funktion einer Frischwasserstation basiert auf einem einfachen, aber effektiven Ablauf:
- Wird ein Warmwasserhahn geöffnet, registrieren Volumenstromsensoren die Durchflussmenge.
- Die Regelungseinheit aktiviert sofort die integrierte Pumpe.
- Heizungswasser aus dem Pufferspeicher strömt durch einen leistungsfähigen Plattenwärmetauscher.
- Dort überträgt es seine Wärme an das durchströmende Kaltwasser, ohne direkten Kontakt.
- Das frisch erwärmte Trinkwasser gelangt anschließend direkt zur Entnahmestelle.
Temperaturregelung und hydraulischer Abgleich
Moderne Frischwasserstationen verfügen über elektronische Regler, die das Zusammenspiel von Pumpe, Wärmetauscher und Sensorik optimieren, selbst wenn die Zapfleistung schwankt. Oft ist auch ein hydraulischer Abgleich direkt integriert. Dieser stellt sicher, dass auch bei der gleichzeitigen Nutzung mehrerer Entnahmestellen eine gleichmäßige Verteilung und Temperaturregelung erfolgt. Das erhöht die Betriebssicherheit und senkt den Energieverbrauch langfristig.
► Anders als beim Speicherprinzip wird bei der Frischwasserstation kein Warmwasser vorgehalten. Das reduziert nicht nur Wärmeverluste, sondern verhindert auch die Ansiedlung von biofilmsbildenden Mikroorganismen im System. Die kontinuierliche Durchströmung mit Frischwasser ohne stehende Warmwassermengen macht das System besonders hygienisch.
03. Welche Vorteile bringt eine Frischwasserstation mit sich?
Im Vergleich zu klassischen Speichersystemen bieten moderne Frischwasserstationen zahlreiche funktionale, energetische und bauliche Vorteile. Die wichtigsten Argumente im Überblick:
Hygienische Warmwasserbereitung: Das Trinkwasser wird nur bei Bedarf erhitzt, daher bildet sich kein stehendes Wasser. Das ist wichtig für die Vermeidung von Legionellen. Die Frischwasserstation ist besonders für Anwendungen mit sensiblen Nutzergruppen oder wechselnden Entnahmezeiten geeignet.
Energieeinsparung durch bedarfsgerechte Erwärmung: Frischwasserstationen arbeiten ohne Bereitschaftsverluste. Das bedeutet: Es wird nur dann Energie eingesetzt, wenn tatsächlich Warmwasser benötigt wird. In Kombination mit einem Pufferspeicher und einer passenden Wärmequelle – beispielsweise einer Wärmepumpe, einem Pelletkessel oder einer Solaranlage – lässt sich die Energieeffizienz des Gesamtsystems deutlich steigern.
Platzsparende Bauweise und einfache Integration: Im Gegensatz zu voluminösen Warmwasserspeichern sind Frischwasserstationen äußerst kompakt. Sie lassen sich wandhängend oder direkt am Pufferspeicher integriert installieren und benötigen nur wenig Platz im Technikraum.
Wartungsarm und langlebig im Betrieb: Zu den größten Pluspunkten zählt der geringe Wartungsaufwand. Eine regelmäßige Reinigung des Warmwasserspeichers ist nicht erforderlich, da die Kalkbildung durch die kurzzeitige Durchströmung des Wärmetauschers minimiert wird. Gleichzeitig überzeugen moderne Frischwasserstationen durch langlebige, robuste Technik und hochwertige Komponenten.
04. Einsatzbereiche und Varianten: Welche Frischwasserstation passt zu welchem Bedarf?
Frischwasserstationen sind vielseitig einsetzbar – von Einfamilienhäusern bis hin zu großen Wohnanlagen oder gewerblich genutzten Gebäuden. Bei der Auswahl sind der Warmwasserbedarf, die Systemanforderungen und die verfügbaren Wärmeerzeuger entscheidend.
Typische Einsatzorte
Frischwasserstationen kommen in verschiedenen Gebäudetypen zum Einsatz:
- Einfamilienhäuser: Kompakte Einzelstationen mit integriertem Regler und Plattenwärmetauscher sind ideal für den hygienischen Warmwasserkomfort im Eigenheim.
- Mehrfamilienhäuser und Wohnanlagen: Zentrale Großstationen oder mehrere dezentrale Einheiten sorgen für gleichmäßige Versorgung und erfüllen hohe Hygieneanforderungen.
- Gewerbebauten: Besonders in Hotels, Sportstätten oder Pflegeeinrichtungen ist die Kombination aus hoher Leistungsfähigkeit und hygienischer Sicherheit von zentraler Bedeutung.
Besondere Anforderungen
Die Entscheidung für eine Frischwasserstation hängt jedoch von spezifischen Anforderungen ab:
- Hygienevorgaben: In sensiblen Bereichen, z. B. in Pflegeeinrichtungen, gilt es, strenge Trinkwasserrichtlinien einzuhalten.
- Hoher Warmwasserbedarf: Anlagen mit vielen gleichzeitigen Entnahmen erfordern leistungsstarke Systeme mit hoher Durchflussrate.
- Begrenzter Platz: Kompakte Wandgeräte bieten auch bei beengten Verhältnissen zuverlässige Lösungen
Technische Kombinationen: Flexibel integrierbar
Frischwasserstationen lassen sich effizient mit verschiedenen Wärmeerzeugern kombinieren:
- Wärmepumpe: Die niedrige Vorlauftemperatur lässt sich gut für die Erwärmung von Trinkwasser im Durchlaufprinzip nutzen.
- Gasheizung oder Pelletkessel: Pufferspeicher helfen, Energieüberschüsse effizient bereitzustellen.
- Solarthermie: Überschüssige Solarwärme kann über den Speicher zur Trinkwassererwärmung genutzt werden.
- Nah- und Fernwärme: Besonders geeignet für zentrale Großstationen in Quartierslösungen oder bei Anbindung an kommunale Netze.
Tipp: Für den optimalen Einsatz mit verschiedenen Wärmeerzeugern empfiehlt sich der Einsatz eines Schichtenspeichers. Die Kombination aus Schichtenspeicher BSP und Frischwasserstation FWS-2 von WOLF ist dafür besonders leistungsfähig – kompakt, effizient und hygienisch.

Unsere Empfehlung: Kombination aus Schichtenspeicher und Frischwasserstation
Für den optimalen Einsatz mit verschiedenen Wärmeerzeugern empfiehlt sich der Einsatz eines Schichtenspeichers. Die Kombination aus Schichtenspeicher BSP und Frischwasserstation FWS-2 von WOLF ist dafür besonders leistungsfähig – kompakt, effizient und hygienisch.
Wer sich für den Einsatz einer Frischwasserstation entscheidet, sollte im Vorfeld einige Punkte sorgfältig prüfen. Denn nur wenn Systemanforderungen und Nutzerverhalten aufeinander abgestimmt sind, arbeitet die Anlage zuverlässig, effizient und komfortabel. Bei der Auslegung spielen sowohl technische als auch individuelle Faktoren eine Rolle.
Auslegung nach Zapfprofil und Nutzungsverhalten
Wie viele Personen leben im Haushalt? Wann und wie häufig wird warmes Wasser genutzt, beispielsweise zum Duschen, Baden oder in der Küche? Diese Informationen sind wichtig, um die passende Frischwasserstation auszuwählen. Denn die benötigte Durchflussmenge hängt stark vom tatsächlichen Verbrauchsverhalten ab. Für Haushalte mit Standardnutzung reicht in der Regel ein kompaktes Gerät aus. Bei mehreren Bädern, hoher gleichzeitiger Nutzung oder in einem Mehrfamilienhaus sind dagegen leistungsstärkere Varianten sinnvoll.
Technische Voraussetzungen: Vorlauftemperatur und Speicheranbindung
Damit die Frischwasserstation zuverlässig arbeiten kann, muss ausreichend Heizungswärme zur Verfügung stehen. Die Vorlauftemperatur sollte mindestens 60°C betragen, ideal sind 60 bis 70°C, wie sie beispielsweise aus einem Pufferspeicher gewonnen werden können. Auch die Größe und Anbindung des Speichers spielen eine Rolle: Er muss so dimensioniert sein, dass er den Warmwasserbedarf kurzfristig decken kann, ohne an seine Grenzen zu stoßen.
Regelungskompatibilität mit vorhandener Heiztechnik
Für einen reibungslosen Betrieb muss die Frischwasserstation mit der bestehenden Heiztechnik kompatibel sein. Moderne Geräte verfügen über elektronische Regler, die sich gut in bestehende Systeme integrieren lassen, beispielsweise in Kombination mit einer Wärmepumpe oder einem Gas-Brennwertgerät. Dabei ist wichtig, dass die Regelung auf die jeweilige Wärmequelle abgestimmt ist und flexibel auf wechselnde Bedingungen reagieren kann.
Einbindung in smarte Steuerungssysteme
Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich für smarte Lösungen in den Bereichen Heizung, Lüftung und Warmwasser. Inzwischen lassen sich auch Frischwasserstationen in digitale Steuerungssysteme integrieren. Über zentrale Regelungen, Apps oder Smart-Home-Anbindungen können Temperaturen und Betriebszeiten bequem überwacht und optimiert werden. Das erhöht nicht nur den Komfort, sondern trägt auch zur Energieeinsparung bei.
Moderne Gebäudetechnik steht für Effizienz, Hygiene und Zukunftssicherheit. Eine Frischwasserstation erfüllt diese Anforderungen: Sie ermöglicht eine intelligente Warmwasserbereitung und stellt sicher, dass Energie nur dann eingesetzt wird, wenn sie gebraucht wird. Das System ist besonders für Haushalte und Gebäude geeignet, bei denen Komfort, Qualität des Trinkwassers und ein nachhaltiger Betrieb im Vordergrund stehen. Die Technik passt sich flexibel an individuelle Gegebenheiten an. Eine Frischwasserstation ist eine zukunftsfähige Lösung für alle, die bewusst in Effizienz und Gesundheit investieren möchten.
07. Häufig gestellte Fragen zur Frischwasserstation Funktion
Eine Frischwasserstation ist überall dort sinnvoll, wo hohe Hygienestandards gefragt sind, Energie gezielt eingesetzt werden soll oder Speicherlösungen aus Platzgründen nicht infrage kommen. Besonders sinnvoll ist der Einsatz bei variierendem Warmwasserbedarf, in Kombination mit regenerativen Energiequellen oder in Gebäuden mit mehreren Zapfstellen.
Im Rahmen von Programmen zur energetischen Gebäudesanierung können Frischwasserstationen förderfähig sein, beispielsweise als Teil einer Heizungsmodernisierung mit erneuerbaren Energien. Entsprechende Kombinationslösungen sind in den Förderprogrammen des BAFA oder der KfW enthalten.
Moderne Frischwasserstationen sind so ausgelegt, dass sie mehrere Zapfstellen gleichzeitig zuverlässig mit Warmwasser versorgen können, sofern die Anlage entsprechend dimensioniert ist. Eine abgestimmte Regelung und ein hydraulischer Abgleich stellen sicher, dass Temperatur und Durchfluss stabil bleiben, auch wenn im Haus mehrere Entnahmestellen parallel genutzt werden.
Im Normalbetrieb ist die Geräuschentwicklung sehr gering. Hochwertige Geräte verfügen über geräuschoptimierte Pumpen und vibrationsarme Bauteile. Bei korrekter Montage – idealerweise entkoppelt von der Wand – ist die Frischwasserstation kaum hörbar. Für besonders schallkritische Umgebungen gibt es zusätzlich schallgedämmte Varianten.
Nein – das Wasser wird in der Station sofort erhitzt, sobald der Hahn aufgeht. Wenn es trotzdem etwas dauert, liegt das wie bei anderen Systemen meist daran, dass das Wasser erst durch lange Leitungen fließen muss. Eine Zirkulationsleitung kann das deutlich verkürzen.