
Heizung einstellen
So optimieren Sie Ihren Energieverbrauch
Wer seine Heizung richtig einstellen will, steht vor einer wichtigen Aufgabe für mehr Energieeffizienz und Wohnkomfort. Mit wenigen gezielten Anpassungen können Sie nicht nur Ihre Energiekosten deutlich senken, sondern auch die Leistung Ihrer Heizungsanlage optimal nutzen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Einstellmöglichkeiten Ihre Heizung bietet und wie Sie diese auf Ihre Bedürfnisse abstimmen.
Wenn Sie Ihre Heizung einstellen und optimieren möchten, haben Sie grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
1. Wärmeerzeugung (zentral an der Heizungsanlage gesteuert)
- Vorlauftemperatur anpassen
- Heizkurve einstellen
- Nachtabsenkung nutzen
2. Wärmeabgabe (in den einzelnen Räumen)
- Thermostate an den Heizkörpern regulieren
- Smarthome-Technologie einsetzen
Durch die richtige Abstimmung beider Aspekte passen Sie Ihre Heizung genau an Ihren individuellen Wärmebedarf an.
Die richtige Vorlauftemperatur finden
Die Vorlauftemperatur ist ein entscheidender Faktor für den effizienten Betrieb Ihrer Heizungsanlage. Sie gibt an, wie stark der Wärmeerzeuger das Wasser erhitzt, das anschließend durch Ihr Heizsystem fließt. Eine optimal eingestellte Vorlauftemperatur sorgt dafür, dass Ihre gewünschte Temperatur schnell erreicht wird, ohne dabei unnötig Energie zu verbrauchen.
Wichtig zu wissen:
- Je besser die Wärmedämmung, desto niedriger kann die Vorlauftemperatur sein.
- Orientieren Sie sich bei der Mindesttemperatur am Raum mit dem höchsten Wärmebedarf.
- Fußbodenheizungen benötigen in der Regel niedrigere Vorlauftemperaturen als Heizkörper, speichern die Wärme aber auch länger.
Die Heizkurve optimal einstellen
Eine moderne Heizungsanlage reagiert automatisch auf Schwankungen der Außentemperatur. Diese intelligente Anpassung erfolgt über die Heizkurve – sie ist der „Fahrplan” für Ihre Heizung und legt fest, wie das System auf unterschiedliche Außentemperaturen reagieren soll.
Die Heizkurve lässt sich über drei Parameter einstellen:
- Steilheit: Sie bestimmt, wie stark die Vorlauftemperatur auf Änderungen der Außentemperatur reagiert.
- Parallelverschiebung: Sie verschiebt das gesamte Temperaturniveau nach oben oder unten.
- Heizgrenze: Sie legt fest, ab welcher Außentemperatur die Heizung komplett abgeschaltet wird.
Da die richtige Einstellung der Heizkurve komplex ist, empfehlen wir, einen Fachbetrieb mit dieser Aufgabe zu beauftragen.

Energie sparen mit der Nachtabsenkung
Die Nachtabsenkung ist eine einfache und wirkungsvolle Maßnahme, um den Energieverbrauch Ihrer Heizung zu senken. Dabei wird die Vorlauftemperatur automatisch zu bestimmten Zeiten reduziert – nicht nur in der Nacht, sondern auch tagsüber, wenn niemand zu Hause ist. Besonders in unsanierten Altbauten oder bei älteren Heizungsanlagen kann diese Methode spürbare Energieeinsparungen ermöglichen.
Tipp: Heizungseinstellungen an den Wärmebedarf anpassen
Ihre Heizung arbeitet besonders effizient, wenn Sie sie auf Ihren persönlichen Tagesablauf einstellen.
Beachten Sie dabei:
Die Raumtemperatur sollte nie unter 16°C sinken, da sonst die Gefahr der Schimmelbildung steigt.
Vermeiden Sie ein zu starkes Auskühlen der Räume. Das Wiederaufheizen kostet mehr Energie als eine moderate Temperaturabsenkung.
Bei regelmäßiger Abwesenheit sollten Sie die Nachtabsenkung entsprechend programmieren.
Besonders in schlecht gedämmten Gebäuden bringt die Nachtabsenkung große Einsparungen
Das Thermostat der Heizung einstellen
Ein Heizkörperthermostat regelt den Durchfluss des warmen Heizwassers und damit die Raumtemperatur. Viele Menschen drehen das Thermostat bei Kälte reflexartig auf die höchste Stufe – ein häufiger Fehler, denn dadurch wird der Raum nicht schneller warm. Stattdessen wird nur die Solltemperatur erhöht, was zu unnötigem Energieverbrauch führt.
Tipps für die optimale Einstellung des Thermostats:
- Wählen Sie eine konstante Wohlfühltemperatur
- Orientieren Sie sich an Richtwerten: Wohnzimmer 20 bis 22°C, Schlafzimmer 16 bis 18°C, Bad 24 bis 26°C
- Vermeiden Sie häufiges Verstellen der Thermostate
- Bedenken Sie: Jedes Grad weniger spart rund 6% Heizenergie

Top Beratung bei WOLF
Wenn Sie eine effiziente Wärmepumpe für Ihr Bestandsgebäude oder einen Neubau suchen, sollten Sie sich eingehend beraten lassen. Die richtige Dimensionierung und eine sorgfältige Planung sind entscheidend für eine effiziente Heizung. Die Experten von WOLF Heiztechnik helfen Ihnen gerne weiter.
02. Smarthome: Die Zukunft der Heizungssteuerung
Nutzen Sie die Vorteile der intelligenten Vernetzung, wenn Sie Ihre Heizung einstellen. Während Sie früher jedes Thermostat einzeln bedienen mussten, ermöglichen moderne Systeme eine zentrale Heizungssteuerung – vom einzelnen Heizkörper bis zur kompletten Heizungsanlage.
Automatische und vernetzte Thermostate
Die einfachste Form der Smarthome-Integration sind intelligente Heizkörperthermostate. Diese sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich:
- Basismodelle mit zentraler Wandstation zur Steuerung aller angeschlossenen Thermostate
- Lernfähige Systeme, die sich nach einer Eingewöhnungsphase automatisch an Ihr Nutzungsverhalten anpassen
- Internetfähige Modelle zur Fernsteuerung per App oder Webinterface
Der große Vorteil von vernetzten Thermostaten: Sie können die Raumtemperatur auch von unterwegs regeln. Ändert sich Ihr Tagesablauf spontan, passen Sie die Einstellungen einfach per Smartphone an und kehren in ein perfekt temperiertes Zuhause zurück.
Intelligente Gesamtsteuerung
Die Einbindung des Wärmeerzeugers in Ihr Smarthome-System bietet weitere Vorteile:
- Ständige Überwachung des Betriebszustands
- Sofortige Benachrichtigung bei Störungen
- Direkter Datenzugriff für den Heizungsprofi zur Ferndiagnose
- Optimierte Abstimmung zwischen Wärmeerzeugung und -verteilung
Auch ältere Heizungsanlagen lassen sich meist mit speziellen Adaptern in ein Smarthome-System einbinden, allerdings oft mit eingeschränktem Funktionsumfang.

Unsere Empfehlung: Die WOLF Smartset App
Heizung per App steuern? Mit der WOLF Smartset App funktioniert die Heizungsfernsteuerung ganz einfach. Auch Lüftung und Solaranlage bedienen Sie genauso unkompliziert per Smartphone oder PC.
Auch in Mietwohnungen können Sie die Heizung richtig einstellen:
- Überprüfen und Anpassen der Raumtemperatur an den tatsächlichen Bedarf
- Nachrüstung mit programmierbaren Thermostaten (nach Rücksprache mit dem Vermieter)
- Automatische Thermostate für eine zeitgesteuerte Temperaturregelung verwenden
- Regelmäßige Kontrolle der Heizkörper auf Funktionstüchtigkeit
Neben der richtigen Einstellung gibt es weitere wichtige Faktoren für einen effizienten Betrieb Ihrer Heizung. Eine regelmäßige Heizungswartung und folgende Pflegemaßnahmen tragen wesentlich dazu bei, dass Ihre eingestellten Parameter optimal wirken können:
- Hydraulischer Abgleich: Er sorgt dafür, dass alle Heizkörper mit der richtigen Wassermenge versorgt werden. Ein fachgerechter hydraulischer Abgleich spart Energie und verhindert ungleichmäßige Raumtemperaturen.
- Regelmäßiges Entlüften: Glucksende Heizkörper sind ein Zeichen für Luft im System. Regelmäßiges Entlüften, vor allem zu Beginn der Heizperiode, sorgt für eine optimale Wärmeverteilung.
- Kontrolle des Heizwassers: Ein stabiler Wasserdruck ist wichtig für eine optimale Wärmeverteilung. Lassen Sie bei Bedarf Heizwasser nachfüllen.
- Heizkörperventile überprüfen: Verschlissene Ventile beeinträchtigen die Regelgenauigkeit. Ein rechtzeitiger Austausch sichert eine präzise Steuerung der Temperatur.
- Thermostate warten lassen: Nach etwa 15 Jahren lässt die Regelgenauigkeit von Thermostaten nach. Nur mit funktionstüchtigen Thermostaten können Sie das Sparpotenzial Ihrer Heizung voll ausschöpfen.
Sie möchten Ihre Heizung von Grund auf neu einstellen? Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung führt Sie systematisch durch den Prozess und hilft Ihnen, nichts Wichtiges zu übersehen:
1. Heizungssteuerung planen
○ Individuellen Wärmebedarf analysieren
○ Gewünschte Raumtemperaturen festlegen
○ Bestehende Steuerungsmöglichkeiten überprüfen
2. Geeignete Steuerungslösung auswählen
○ Verschiedene Thermostat-Optionen bewerten
○ Smarthome-Möglichkeiten prüfen
○ Kosten-Nutzen-Abwägung
3. Einstellungen umsetzen
○ Bei Bedarf neue Komponenten installieren
○ Heizungsparameter einstellen
○ Zeitprogramme einrichten
4. Kontrolle und Optimierung
○ Gewählte Einstellungen überprüfen
○ Feineinstellung bei Bedarf
○ Regelmäßige Wartung
Ihr Heizungsfachbetrieb überprüft für Sie regelmäßig die gewählten Einstellungen und passt sie bei Bedarf an Ihre aktuellen Bedürfnisse an.