In den meisten Fällen ist die Wärmepumpe die beste Wahl. Sie arbeitet effizient, nutzt Umweltwärme und verursacht beim Heizen keine Emissionen. Außerdem ist sie langfristig besonders zukunftssicher.
Alternative zur Gasheizung
Moderne Heizsysteme im Vergleich
In den letzten Jahren hat das Bewusstsein für den Klimawandel und die Bedeutung von nachhaltigem Handeln in der Gesellschaft zugenommen. Infolgedessen suchen immer mehr Menschen nach umweltfreundlichen Alternativen zur herkömmlichen Gasheizung. Die gute Nachricht: Die moderne Heiztechnik nutzt verschiedene erneuerbare Energien, die sich sowohl für Neubauten als auch für sanierte oder teilsanierte Bestandsgebäude eignen. Dieser Überblick hilft Ihnen, die zu Ihrer Wohnsituation passende Lösung zu finden.
Alternativen zur Gasheizung: Das spricht dafür
Noch immer heizt ein großer Teil der deutschen Haushalte mit Gas: Nach aktuellen Daten liegt der Anteil bei rund 56%. Langfristig wird die Gasheizung jedoch aufgrund der folgenden Faktoren immer mehr an Bedeutung verlieren:
Steigende Heizkosten beim Gas
Die Gaspreise sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen und dieser Trend wird sich fortsetzen. Gründe hierfür sind unter anderem der steigende CO₂-Preis, höhere Netzentgelte aufgrund sinkender Nutzerzahlen sowie geopolitische Unsicherheiten. Zudem schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, dass neue Heizsysteme perspektivisch einen großen Anteil erneuerbarer Energien nutzen müssen. Dadurch wird der Betrieb klassischer Gasheizungen langfristig immer kostspieliger.
Gas ist ein endlicher Rohstoff
Erdgas sowie -öl sind als fossile Brennstoffe eine endliche Ressource. Das bedeutet, dass ihre Verfügbarkeit begrenzt ist und irgendwann zur Neige gehen wird. Die Vorräte an Erdgas werden ständig reduziert und die Suche nach neuen Vorkommen gestaltet sich zunehmend schwieriger und kostspieliger. Es ist daher unklar, wie lange die weltweite Gasversorgung noch aufrechterhalten werden kann.
Drohende Versorgungsengpässe
Neben sinkenden Fördermengen können auch geopolitische Krisen schnell zu Versorgungsengpässen führen und die Preise in die Höhe treiben. Abhängigkeiten von einzelnen Ländern oder Lieferanten erhöhen das Risiko.
Beitrag zum Klimawandel
Beim Heizen verursacht die Verbrennung von Erdgas CO₂-Emissionen und trägt zum Treibhauseffekt bei. Zusätzlich entstehen entlang der Erdgas-Wertschöpfungskette Methanemissionen, die deutlich klimaschädlicher sind. Moderne Technologien bieten heute bessere Optionen, um den eigenen CO₂-Fußabdruck zu reduzieren.
Top Beratung bei WOLF
Wenn Sie eine effiziente Wärmepumpe für Ihr Bestandsgebäude oder einen Neubau suchen, sollten Sie sich eingehend beraten lassen. Die richtige Dimensionierung und eine sorgfältige Planung sind entscheidend für eine effiziente Heizung. Die Experten von WOLF Heiztechnik helfen Ihnen gerne weiter.
Die Alternativen zur Gasheizung
Angesichts der zuvor genannten Gründe suchen viele Hausbesitzer nach Alternativen zum Heizen mit der Gasheizung. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Optionen vor:
Wärmepumpe
Die Wärmepumpe die führende Alternative zur Gasheizung. Sie nutzt kostenlose Umweltwärme aus Luft, Erdreich oder Grundwasser und wandelt sie mithilfe von Strom sehr effizient in Heizenergie um. Dafür stehen drei Wärmepumpen-Arten zur Verfügung:
● Die Luft/Wasser-Wärmepumpe enzieht der Außenluft die Wärme.
● Sole/Wasser-Wärmepumpen zapfen das Erdreich an.
● Wasser/Wasser-Wärmepumpen entnehmen die Wärme aus dem Grundwasser.
Um die Temperatur der Umweltwärme auf ein nutzbares Niveau zu steigern, arbeitet die Wärmepumpe mit Kompression und verbraucht dafür Strom. Effiziente Geräte machen aus einem Teil Strom vier bis sechs Teile Wärme. Dieses Verhältnis von eingesetztem Strom zu erzeugter Wärme nennen Experten Leistungszahl oder Coefficient of Performance (COP).

Biomasseheizung
Scheitholz- und Pelletheizungen nutzen Holz als Brennstoff und gelten als erneuerbare Alternative. Sie eignen sich insbesondere für Gebäude mit hohem Wärmebedarf und ausreichend Lagerraum. Allerdings entstehen bei der Verbrennung Feinstaub- und CO₂-Emissionen, und die zukünftigen Förderbedingungen werden strenger. Biomasse ist vor allem sinnvoll, wenn regionale, nachhaltige Holzquellen genutzt werden können.
Hybridheizung
Hybridheizungen kombinieren zwei Wärmeerzeuger, beispielsweise Wärmepumpe und Gasheizung oder Wärmepumpe und Solarthermie. Der erneuerbare Anteil übernimmt den Großteil der Wärmeerzeugung, während der fossile Anteil nur als Backup dient. Für Altbauten oder bei begrenztem Budget kann die Hybridlösung ein sinnvoller Zwischenschritt sein, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig flexibel zu bleiben.
Elektroheizung
Direkt-Elektroheizungen wie Infrarotpaneele oder elektrische Heizstäbe lassen sich besonders schnell installieren. Sie eignen sich jedoch eher für Zusatzräume oder sehr gut gedämmte Gebäude, da ihr Stromverbrauch im Vergleich zu Wärmepumpen deutlich höher ist.
Fern- und Nahwärme
Brennstoffzellenheizung
Brennstoffzellen erzeugen gleichzeitig Wärme und Strom und arbeiten daher sehr effizient. Sie eignen sich vor allem für Häuser mit ganzjährigem Strombedarf. Als Alternative zur Gasheizung spielen sie aktuell eine kleinere Rolle, können aber in bestimmten Fällen eine attraktive Ergänzung sein.
Welches Heizsystem ist die beste Alternative zur Gasheizung?
Um diese Frage beantworten zu können, spielen eine Reihe von Vergleichskriterien eine Rolle. Unter anderem sind die baulichen Voraussetzungen Ihres Hauses von großer Bedeutung. Zudem sollten Sie die Kosten und die Beständigkeit sowie die Umweltauswirkungen der jeweiligen Heizung in Betracht ziehen.
Vergleich der Kosten
Beim Vergleich der Kosten der Alternativen zur Gasheizung gilt es, zwischen Investitionskosten und Betriebskosten zu unterscheiden. Der Kauf sowie die Installation einer Wärmepumpe kosten am meisten. Biomasseheizungen sind etwas billiger zu haben. Elektroheizungen sind am günstigsten in der Anschaffung.
Durch die hohen Stromkosten kostet das Heizen mit der Elektroheizung dennoch über die gesamte Lebensdauer am meisten. Dagegen ist der Stromverbrauch der Wärmepumpe gering, sodass sie sich im Vergleich mehr rechnet.
Wie sich die Preise für den Brennstoff Holz in den kommenden Jahren entwickeln, ist schwer abzuschätzen.
Umweltfreundlichkeit der Heizung
In puncto Umweltverträglichkeit schneidet die Wärmepumpe am besten ab. Denn sie stößt beim Heizen keinerlei CO₂ oder andere Schadstoffe wie Stickoxide aus. Auch hinsichtlich der Beständigkeit liegt die Wärmepumpe vorn. Biomassekessel und Pelletsfördersysteme unterliegen einem natürlichen Verschleiß. Wärmepumpensysteme gelten hingegen als robust, langlebig und wenig wartungsaufwändig.
Platzbedarf der Alternative
Selbstverständlich muss die Alternative zur Gasheizung auch zu Ihrem Gebäude passen und es muss ausreichend Platz im Haus und auf dem Gelände zur Verfügung stehen. Vom Platzbedarf her bietet die Luftwärmepumpe viele Vorteile. Sie findet auch auf beengten Grundstücken wie etwa bei Reihenhäusern Platz. Erdwärmepumpen oder Pelletheizungen benötigen hingegen mehr Platz.
Von Förderungen profitieren
Ein weiterer Punkt, der für die Wärmepumpe spricht, besteht in der hohen staatlichen Förderung. Besonders attraktiv sind sie bei Wärmepumpen und Solarthermie. Informieren Sie sich frühzeitig, welche Programme für Ihren Standort gelten.
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Fazit: Wärmepumpe als beste Alternative
Unter den zahlreichen Alternativen zur Gasheizung bietet die Wärmepumpe die größten Vorteile. Dank der Nutzung von Umweltwärme und einem geringen Strombedarf ermöglicht diese Heiztechnik bezahlbare Heizkosten, Versorgungssicherheit und ist besonders umweltfreundlich. Um die für Ihre individuelle Wohnsituation beste Heizung zu finden, sollten Sie sich von einem Fachbetrieb beraten lassen.
Häufig gestellte Fragen zur Alternative zur Gasheizung
Ja, das ist möglich. Viele Altbauten lassen sich problemlos umrüsten. Wichtig ist, dass die Vorlauftemperaturen passen und die Heizflächen groß genug sind. Oft reichen kleine Anpassungen, etwa neue Thermostate oder größere Heizkörper.
Nein. Ein sofortiger Austausch ist nicht verpflichtend. Wenn Sie jedoch eine neue Heizung einbauen oder Ihre bestehende ersetzen müssen, sollte das System künftig einen hohen Anteil erneuerbarer Energien nutzen, so sieht es das Gebäudeenergiegesetz vor.
Für beengte Grundstücke sind Luft/Wasser-Wärmepumpen ideal. Sie benötigen kaum Stellfläche und können außen oder innen aufgestellt werden. Ebenfalls platzsparend: Fernwärme, wenn ein Anschluss möglich ist.
Ja. Für viele erneuerbare Heizsysteme, vor allem Wärmepumpen, gibt es attraktive Förderprogramme. Die Höhe hängt vom Gebäude und der geplanten Anlage ab. Ein Fachbetrieb kann Sie dazu am besten beraten.
Ja, in vielen Fällen lässt sich Ihre bestehende Gasheizung mit einer Wärmepumpe oder Solarthermie kombinieren. Die erneuerbare Energie übernimmt dann den Hauptteil der Wärme, während Gas nur noch als Backup dient.
Elektroheizungen sind in der Anschaffung oft am günstigsten, im Betrieb aber meist deutlich teurer. Wärmepumpen haben zwar höhere Anfangskosten, rechnen sich aber langfristig durch geringe Betriebskosten und mögliche Förderungen.
Auch dann ist eine Wärmepumpe möglich, allerdings sollten die Vorlauftemperaturen und die Wärmeverluste geprüft werden. Eine Hybridlösung oder kleinere Sanierungsmaßnahmen, wie der Austausch einzelner Heizkörper, können den Umstieg erleichtern.
Das hängt vom System ab. Eine Luftwärmepumpe lässt sich in der Regel innerhalb weniger Tage installieren. Bei größeren Maßnahmen wie Bohrungen oder Hybridlösungen kann es länger dauern. Ein Fachpartner berät Sie diesbezüglich gerne individuell.