Wärmepumpen gelten als besonders klimafreundlich, vor allem mit Ökostrom oder selbst erzeugtem Solarstrom. Die Umweltbilanz hängt stark von der Stromquelle und der Gebäudedämmung ab.
Umweltfreundliche Heizung
Nachhaltig heizen für Klima und Geldbeutel
Der Gebäudesektor trägt einen erheblichen Teil zu den CO₂-Emissionen bei. Eine umweltfreundliche Heizung reduziert nicht nur den ökologischen Fußabdruck, sondern senkt langfristig auch die Heizkosten. Wir zeigen Ihnen, welche Heizsysteme sich für klimaschonendes Heizen eignen und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.
Umweltfreundliche Heizung: Das Wichtigste auf einen Blick
Wärmepumpen nutzen Umweltwärme aus der Luft, dem Erdreich oder Grundwasser und arbeiten mit Ökostrom besonders kosteneffizient.
Solarthermie wandelt Sonnenenergie in Wärme um und ergänzt andere Heizsysteme ideal zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung.
Hybridheizungen kombinieren erneuerbare Energien mit konventionellen Brennstoffen und eignen sich für einen schrittweisen Umstieg.
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt den Einbau klimafreundlicher Heiztechnik mit attraktiven Zuschüssen.
Die Wahl des richtigen Heizsystems hängt vom Gebäudezustand, Ihrem Budget und Ihren individuellen Anforderungen ab.
Eine Heizungsanlage gilt als umweltfreundlich, wenn sie möglichst wenig CO₂ und Schadstoffe ausstößt. Entscheidend sind vier Faktoren:
- Erneuerbare Energie: Das Heizsystem nutzt regenerative Energiequellen wie Sonnenlicht, Umgebungswärme oder nachwachsende Rohstoffe.
- Hoher Wirkungsgrad: Die eingesetzte Energie wird effizient in Wärme umgewandelt. Zum Beispiel erreichen moderne Wärmepumpen deutlich bessere Werte als veraltete Ölheizungen oder Gasheizungen.
- Geringe Emissionen: Systeme ohne Verbrennung verursachen vor Ort keine direkten Emissionen – weder CO₂ noch Feinstaub oder andere Luftschadstoffe.
- Nachhaltigkeit: Umweltfreundliche Heizungen sollten über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg ressourcenschonend sein – von der Herstellung über den Betrieb (zum Beispiel Ökostrom, zertifizierte Biomasse) bis hin zur Entsorgung.
Einige umweltfreundliche Heizsysteme stellen wir Ihnen im Folgenden vor.
Die Wärmepumpe entzieht der Umgebung Wärme und hebt diese auf ein nutzbares Temperaturniveau an. Sie funktioniert wie ein umgekehrter Kühlschrank und benötigt dafür lediglich elektrische Energie für den Verdichter.
So funktioniert die Wärmepumpe:
Ein Kältemittel nimmt Wärme aus der Luft, dem Erdreich oder Grundwasser auf und verdampft dabei. Ein Kompressor verdichtet das Gas, wodurch die Temperatur stark ansteigt. Die gewonnene Wärme wird an das Heizsystem abgegeben, das Kältemittel kühlt ab und der Kreislauf beginnt von vorn.
Besonders geeignet für: Gut gedämmte Gebäude mit Flächenheizung (Fußbodenheizung, Wandheizung) oder großen Heizkörpern. Für ältere Bestandsbauten gibt es spezielle Hochtemperatur-Wärmepumpen, die auch höhere Vorlauftemperaturen erreichen.
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Unsere WOLF Wärmepumpen erfüllen die 65-Prozent-EE-Vorgabe des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG).
Solarthermieanlagen wandeln die Sonnenstrahlung direkt in Wärme um. Im Gegensatz zu Photovoltaik-Modulen, die Strom erzeugen, erhitzen Solarkollektoren eine Wärmeträgerflüssigkeit.
Solarthermieanlagen werden in zwei Bereichen eingesetzt:
- Warmwasserbereitung: Für die Warmwassererzeugung benötigt man je nach Haushaltsgröße eine Kollektorfläche zwischen 3,5 und 8 m². Während der Sommermonate kann die Solaranlage den Warmwasserbedarf in der Regel vollständig decken. In den Übergangszeiten unterstützt die Anlage die Heizung, im Winter übernimmt meist ein zweites Heizsystem.
- Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung: Mit einer Kollektorfläche von etwa 20 m² kann die Solaranlage bei gut gedämmten Häusern sowohl Warmwasser bereiten als auch die Heizung unterstützen. Ein Kombi-Pufferspeicher speichert die gewonnene Wärme und stellt sie bei Bedarf zur Verfügung.
Kombination empfohlen:
Solarthermie ergänzt andere Heizsysteme optimal. Die Kombination mit einer Wärmepumpe senkt den Energieverbrauch zusätzlich.
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Hybridheizungen kombinieren zwei oder mehr Wärmeerzeuger – typischerweise eine Wärmepumpe mit einem Gas-Brennwertgerät. Eine intelligente Regelung entscheidet, welches System gerade am effizientesten arbeitet.
Flexibilität im Betrieb:
An milden Tagen arbeitet die Wärmepumpe allein, bei sehr niedrigen Temperaturen springt die Gasheizung zur Unterstützung ein. Das senkt die Betriebskosten und erhöht die Versorgungssicherheit.
Schrittweiser Umstieg:
In bestehenden Gebäuden lässt sich eine vorhandene Ölheizung oder Gasheizung oft mit einer Wärmepumpe kombinieren. Das ermöglicht einen wirtschaftlichen Einstieg in die Nutzung erneuerbare Energien.
Moderne Gas-Brennwertkessel nutzen die eingesetzte Energie sehr effizient. Durch die Kondensation der Abgase gewinnen sie zusätzliche Wärme und erreichen Wirkungsgrade von 90 bis 98 %.
Klimafreundlicher mit grünem Gas:
Konventionelles Erdgas ist zwar sauberer als Heizöl aus Ölheizungen, bleibt aber ein fossiler Brennstoff mit entsprechenden CO₂-Emissionen. Biogas oder synthetisches Methan aus erneuerbaren Quellen verbessern die Klimabilanz deutlich. Einige Gasversorger bieten bereits entsprechende Tarife an.
Wasserstofffähige Geräte:
Neuere Gasheizungen sind sogenannte H2-ready-Geräte. Sie lassen sich für den Betrieb mit Wasserstoff umrüsten oder sind bereits dafür vorbereitet. Die Technologie befindet sich noch im Aufbau, könnte aber langfristig eine klimaneutrale Option sein.
Im Hinblick auf Klimaschutzziele und die Verfügbarkeit fossiler Brennstoffe gelten Heizsysteme auf Basis erneuerbarer Energien wie Wärmepumpen als zukunftssicherer. Für Gasheizungen erhalten Sie daher keine Förderung mehr.
Zwei Ausnahmen: Bei H2-ready-Gasheizungen werden die spezifischen Mehrkosten für die Wasserstofffähigkeit gefördert. Und bei Gas-Hybridheizungen in Kombination mit einer Wärmepumpe wird nur der Wärmepumpenanteil gefördert.
Pelletheizungen verbrennen gepresste Holzpellets aus Säge- und Hobelspänen. Die Verbrennung erfolgt automatisch, ähnlich wie bei einer Ölheizung oder Gasheizung. Ein Vorratsbehälter versorgt den Kessel kontinuierlich mit Brennstoff.
CO₂-neutral nur bei nachhaltiger Forstwirtschaft:
Beim Verbrennen von Holzpellets wird nur so viel CO₂ freigesetzt, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Wirklich umweltfreundlich ist eine Pelletheizung jedoch nur, wenn die Pellets aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen und kein Raubbau betrieben wird. Achten Sie daher auf Zertifizierungen wie ENplus oder PEFC.
Förderung für umweltfreundliche Heizungen
Der Staat unterstützt den Umstieg auf klimaschonende Heiztechnik mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Die Zuschüsse machen Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien deutlich attraktiver.
Wichtig: Stellen Sie den Förderantrag, bevor Sie den Auftrag vergeben. Eine nachträgliche Förderung ist nicht möglich. Die Installation muss durch einen Fachbetrieb erfolgen.
Förderrechner von WOLF
Zum 01.01.2024 ist im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude - Einzelmaßnahmen (BEG EM) ein neues Förderkonzept für den Heizungstausch im Bestandsgebäude in Kraft getreten. Mit unserem Förderrechner erhalten Sie in 2 Minuten eine Abschätzung Ihres voraussichtliches Förderpotenzials für den Umstieg auf eine WOLF Monoblock Wärmepumpe im Einfamilienhaus.
Tipps für den Austausch Ihrer Heizungsanlage
Der Austausch einer Heizungsanlage ist eine langfristige Investition, die gut geplant sein will. Mit den folgenden Tipps stellen Sie sicher, dass Ihre neue Heizung optimal zu Ihrem Gebäude passt und effizient arbeitet.
✓ Energieberatung nutzen: Eine professionelle Energieberatung zeigt, welches Heizsystem zu Ihrem Gebäude passt. Für die anfallenden Kosten erhalten Sie ebenfalls eine Förderung.
✓ Dämmung prüfen: Je besser die Dämmung, desto effizienter arbeitet die neue Heizung. Oft reichen gezielte Maßnahmen wie das Dämmen der obersten Geschossdecke.
✓ Heizkörper anpassen: Für Wärmepumpen können größere Heizkörper oder eine Flächenheizung die Effizienz steigern.
✓ Mehrere Angebote einholen: Vergleichen Sie verschiedene Anbieter und Systeme. Die Preise variieren teilweise erheblich.
✓ Hydraulischen Abgleich durchführen: Der hydraulische Abgleich der Heizung sorgt dafür, dass die Wärme gleichmäßig im Gebäude verteilt wird. Das senkt den Energieverbrauch zusätzlich.
✓ Wartung einplanen: Die regelmäßige Wartung Ihrer Heizung erhält die Effizienz und verlängert die Lebensdauer der Anlage.
Fazit: Die richtige Heizung für Ihr Zuhause
Eine umweltfreundliche Heizung schont das Klima und Ihren Geldbeutel. Wärmepumpen arbeiten in gut gedämmten Gebäuden besonders effizient und unabhängig von fossilen Brennstoffen. Solarthermie kann als Ergänzung eingesetzt werden und nutzt die kostenlose Sonnenenergie.
Die Wahl der passenden Heizungsanlage hängt von Ihrem Gebäudezustand, den verfügbaren Energiequellen und Ihrem Budget ab. Eine Energieberatung hilft, die wirtschaftlichste Lösung zu finden. Mit der staatlichen Förderung wird der Umstieg deutlich günstiger.
Starten Sie frühzeitig mit der Planung. Je früher Sie auf erneuerbare Energie umsteigen, desto mehr profitieren Sie von niedrigeren Betriebskosten und einem guten Gewissen beim Heizen.
Häufig gestellte Fragen zur umweltfreundlichen Heizung
Ja, die Wärmepumpe eignet sich besonders gut in gedämmten Altbauten mit Flächenheizung oder großen Heizkörpern. Für unsanierte Gebäude gibt es spezielle Hochtemperatur-Wärmepumpen. Eine Energieberatung zeigt die beste Lösung für Ihr Gebäude.
Sie dürfen bestehende Gasheizungen bis 2044 weiterbetreiben und reparieren. Neue Heizungen müssen Sie zu 65% mit erneuerbaren Energien betreiben. Eine Hybridheizung mit Wärmepumpe erfüllt diese Anforderung.
Nein, das ist nicht zwingend erforderlich. Wärmepumpen arbeiten zwar mit Flächenheizungen am effizientesten, funktionieren aber auch mit angepassten Heizkörpern.
Die Installation einer Luft/Wasser-Wärmepumpe dauert etwa drei bis fünf Tage, bei Erdwärmepumpen wegen der Erdarbeiten länger. Planen Sie zusätzlich Zeit für Planung, Genehmigungen und Förderantragstellung ein.