Wärmepumpe nachts ausschalten
Lohnt sich das zum Energiesparen?
Wenn die Temperaturen im Winter sinken, sind unsere Heizsysteme besonders gefordert – und das wirkt sich auch auf die Energierechnungen aus. Um Geld zu sparen, fragen sich viele Menschen, ob sie ihre Heizung nachts abstellen sollten. Ob es finanziell sinnvoll ist, den Thermostat über Nacht herunterzufahren, hängt von unterschiedlichen Variablen ab: Hier erfahren Sie, welche Faktoren die Nachtausschaltung beeinflussen, welche sinnvollen Alternativen es gibt und warum es sich meist nicht lohnt, eine Wärmepumpe nachts auszuschalten!
Lohnt es sich, die Wärmepumpe nachts auszuschalten?
Generell ist es nicht sinnvoll, eine Wärmepumpe nachts auszuschalten. Das sind die Gründe dafür:
- Aufgrund der niedrigen Vorlauftemperatur benötigt die Wärmepumpe am nächsten Morgen viel Zeit zum Aufheizen. Es dauert, wie beim Warmwasser, immer etwas, bis die Heizung wieder auf Betriebstemperatur ist. Dies führt zu verminderter Effizienz und einem erhöhten Stromaufwand. In den meisten Fällen verbrauchen Sie mehr Energie, wenn Sie Ihre Wärmepumpe abschalten und jeden Tag am Morgen von Null wieder aufheizen, als wenn Sie sie über Nacht einfach bei etwas verminderter Temperatur weiterlaufen lassen.
- Wärmepumpen werden oft in Kombination mit Fußbodenheizungen installiert. Obwohl die Fußbodenheizung Wärme aufgrund ihrer großen Fläche gut speichert, ist es nicht sinnvoll, sie nachts abzuschalten, da in diesem Fall auch der Estrich erst wieder erhitzt werden muss.
- Wenn Sie die Heizung nachts abschalten, erhöht sich zudem die Schimmelgefahr in den entsprechenden Räumen.
Bei anderen Heizsystemen ist die Nachtausschaltung ebenfalls wenig sinnvoll, da das Gebäude aufgrund der sinkenden Außentemperatur auskühlt und am Morgen dann ein erhöhter Energieaufwand notwendig ist. Dies erfordert häufig mehr Energie, als Sie über Nacht einsparen würden.
Zudem gilt auch für das Abschalten der Wärmepumpe: Ihre besten Ansprechpartner sind Heizungsinstallateure und entsprechende Fachbetriebe. Wollen Sie etwas an den Einstellungen Ihrer Wärmepumpe verändern, sprechen Sie lieber die Profis an, anstatt selbst etwas umzustellen.
Faktoren, die eine Nachtausschaltung beeinflussen
Wärmepumpen sind ein höchst effizientes und umweltfreundliches Heizsystem. Um noch mehr Energie und Kosten zu sparen, überlegen manche Menschen, ob es sinnvoll ist, die Wärmepumpe nachts auszuschalten. Doch nicht nur Wärmepumpen, auch andere Heizanlagen können über Nacht gestoppt werden. Welche Faktoren dabei bedeutend sind, lesen Sie im Folgenden.
Art, Masse und Dämmung des Gebäudes
Die Art, Masse und Dämmung des Gebäudes spielen eine wichtige Rolle dabei, ob sich eine Nachtausschaltung der Heizung lohnt. Gut gedämmte Gebäude verlieren weniger Wärme und benötigen daher weniger Energie zum Aufheizen.
Art des Heizsystems
Die Art des Heizsystems, wie zum Beispiel Gasheizungen, Solarthermie, Erdwärmepumpen oder Luft/Wasser-Wärmepumpen, beeinflusst ebenfalls, wie sich eine Nachtausschaltung auswirkt. Jede Heizart hat dabei unterschiedliche Effizienz- und Energieverbrauchseigenschaften.
Ideale nächtliche Raumtemperaturen
Die ideale Raumtemperatur liegt nachts bei etwa 16 bis 18°C im Schlafzimmer sowie bei 18 bis 20°C in Wohnräumen. Diese Temperaturen tragen zu einem angenehmen Raumklima bei und können den Energieverbrauch reduzieren.
Heizkosten
Die Heizkosten sind ein weiterer Faktor, der bei der Entscheidung, ob die Wärmepumpe nachts ausgeschaltet werden sollte, eine Rolle spielt. In den meisten Fällen sind Energieverbrauch und Kosten für das Aufheizen am nächsten Morgen höher als die Ersparnis durch das Ausschalten und sprechen so dagegen.
Unterschied zwischen Nachtausschaltung und Nachtabsenkung
Im Grunde genommen ist es nicht sinnvoll, die Heizung nachts abzustellen. Stattdessen ist es meist effektiver, wenn Sie die Temperatur nachts einfach reduzieren. Die so genannte Nachtabsenkung ist eine gängige Lösung, die diesem Ziel dient. Dabei verringern Sie die Raumtemperatur nachts, anstatt sie komplett abzuschalten. So verbrauchen Sie weniger Energie und haben es trotzdem gemütlich.
Wenn Ihr Haus grundsätzlich bereits energieeffizient und gut isoliert ist, wird eine Nachtabsenkung nicht viel verändern. Wenn Sie jedoch in einem Bestandsgebäude mit schlechter Isolierung wohnen, können Sie die Heizkosten erheblich senken, indem Sie Temperatur über Nacht absenken.
Das Prinzip der Nachtabsenkung kann dabei nicht nur nachts, sondern auch tagsüber angewendet werden. Sobald Sie Ihre Vorlauftemperatur senken, werden Sie nachhaltiger heizen und Ihre Energiekosten spürbar sinken. Wenn Sie beispielsweise tagsüber aufgrund der Arbeit oder anderer Verpflichtungen nicht zuhause sind, hat die Senkung Ihrer Vorlauftemperaturen bei Ihrer Rückkehr keine Auswirkungen auf den Heiz- und Wohnkomfort – Sie müssen die Vorlauftemperatur lediglich wieder erhöhen!
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Tipps zum Energiesparen in der Nacht
Neben der Nachtabsenkung gibt es einige weitere Maßnahmen, die meist sinnvoller sind, als die Wärmepumpe nachts komplett auszuschalten und den Wirkungsgrad der Wärmepumpe effizient halten.
Moderne Heizungssteuerung
Investieren Sie in eine moderne Heizungssteuerung, um in der Nacht Energie zu sparen. Eine intelligente Steuerung ermöglicht es Ihnen, die Heizung effizienter zu betreiben und Ihre Energiekosten zu reduzieren.
Mit Smarthome-Lösungen, wie der WOLF Smartset App können Sie beispielsweise auch einfach einen Nachtmodus für Ihre Wärmepumpe konfigurieren. Weitere Möglichkeiten, Ihre gesamte Haustechnik einfach und präzise zu steuern – von Heizung über Lüftung bis hin zur Solarthermie – haben Sie mit dem Bedienmodul BM-2 und dem Raummodul RM-2.
Kombination mit Lüftungssteuerung
Eine Kombination aus Heiz- und Lüftungsanlage kann dazu beitragen, die Energieeffizienz in der Nacht zu erhöhen. Durch den automatisierten Austausch von verbrauchter Raumluft gegen frische Umgebungsluft wird die Raumluftqualität verbessert und der Energieverbrauch gesenkt, ohne dass der Innenraum durch die Außentemperatur beeinflusst wird.
Energieeffizienz durch regelmäßige Wartung und Optimierung
Eine weitere Möglichkeit, in der Nacht Energie zu sparen, besteht darin, Ihre Heizanlage regelmäßig warten und optimieren zu lassen. Durch eine regelmäßige Wartung erkennen und beheben Sie mögliche Probleme frühzeitig und erhalten so die Effizienz und Leistung Ihrer Heizung. Eine Optimierung der Heizanlage trägt dazu bei, dass sie an die spezifischen Bedingungen Ihres Gebäudes angepasst ist und somit effizienter arbeitet.
Dämmung und Isolierung verbessern
Die Dämmung und Isolierung Ihres Gebäudes spielen eine entscheidende Rolle für die Energieeffizienz und die Heizkosten. Eine gute Dämmung macht das Ausschalten Ihrer Wärmepumpe nachts so komplett überflüssig. Sie verhindert, dass Wärme aus dem Gebäude entweicht und reduziert somit den Energieverbrauch für die Heizung.
Achten Sie darauf, dass Wände, Dach, Fenster und Türen gut isoliert sind, um Wärmeverluste zu minimieren. Eine energetische Sanierung wirkt sich langfristig in Form von geringeren Heizkosten aus.
Verwendung von Zeitschaltuhren und programmierbaren Thermostaten
Eine weitere Möglichkeit, in der Nacht Energie zu sparen, ist die Verwendung von Zeitschaltuhren und programmierbaren Thermostaten. Diese Geräte ermöglichen es Ihnen, die Wärmepumpe auf Ihren individuellen Tagesablauf abzustimmen und sie nur dann zu betreiben, wenn sie tatsächlich benötigt wird. So können Sie die Heizleistung während Ihrer Schlafenszeit oder während Ihrer Abwesenheit tagsüber absenken, um Energie zu sparen.
Ihr Heizverhalten anpassen
Schließlich können Sie auch durch Anpassung Ihres persönlichen Heizverhaltens Energie sparen. Achten Sie darauf, dass Sie die Räume nicht überheizen und stellen Sie die Thermostate in wenig genutzten Räumen auf eine niedrigere Temperatur ein.
Lüften Sie vor dem Schlafengehen kurz und effektiv, indem Sie Stoßlüften anstelle von Dauerlüften praktizieren. Dazu öffnen Sie die Fenster für kurze Zeit weit, und ermöglichen so einen schnellen Luftaustausch, anstatt sie die ganze Nacht über gekippt zu halten.
Tipps zum Energiesparen
Sie sehen also, dass sich das Abschalten der Wärmepumpe in der Nacht in den meisten Fällen nicht lohnt. Die Nachtausschaltung kann zu verminderter Effizienz, erhöhten Stromkosten und Schimmelgefahr führen. Stattdessen sollten Sie in moderne Heizungssteuerungen investieren, die Lüftung optimieren und den Nachtmodus von Wärmepumpen nutzen, um in der Nacht effektiv Energie zu sparen.
Um den Energieverbrauch und die Kosten für die Heizung in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung zu reduzieren, ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen Ihres Gebäudes, der Heizanlage und der Raumtemperaturen zu berücksichtigen. Eine sorgfältige Planung und Umsetzung von Energiesparmaßnahmen führen langfristig zu einer Verbesserung der Energieeffizienz und einer Reduzierung der Heizkosten.
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