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Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung

So klappt’s im Bestand

Eine Wärmepumpe kann auch ohne Fußbodenheizung im Bestands- oder Altbau funktionieren, vorausgesetzt, die Anlage kommt mit moderaten Vorlauftemperaturen aus und die Heizflächen sind passend dimensioniert. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wann dies sinnvoll ist, wie Sie Ihr Haus mithilfe einfacher Checks beurteilen können, welche Heizkörper geeignet sind und was bei einer Luftwärmepumpe ohne Fußbodenheizung zu beachten ist.

Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung

Sinnvoll, wenn man es richtig macht

Ohne Flächenheizung steigt der Temperaturhub der Wärmepumpe. Je höher die nötige Vorlauftemperatur, desto stärker sinkt die Effizienz. Dennoch ist eine Umrüstung mit klassischen Heizkörpern möglich, wenn das Gebäude und die Heizflächen vorbereitet werden.

5 Faktoren, die über die Effizienz Ihrer Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung entscheiden

Im Kern entscheiden einige Stellschrauben über Erfolg und Effizienz. Die folgenden Punkte geben eine schnelle Orientierung.

 

  1. Vorlauftemperaturen der Heizung sollten im realen Betrieb bei möglichst ≤ 50–55 °C liegen.
     
  2. Für niedrige Vorlauftemperaturen müssen Heizflächen ausreichend groß sein. Gegebenenfalls sind größere oder spezielle Niedertemperatur-Heizkörper nachzurüsten, um die Effizienz zu sichern.
     
  3. Ein hydraulischer Abgleich und die Einstellung der richtigen Heizkurve sind nötig. Gegebenenfalls sind auch größere oder zusätzliche Heizkörper erforderlich.
     
  4. Ein 50–55 °C-Praxistest über mehrere kalte Tage ist frühzeitig durchzuführen.
     
  5. Eine Luft/Wasser-Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung funktioniert, erfordert aber Aufmerksamkeit bezüglich Schall, Aufstellort und Frostbetrieb.
     
  6. Bei hoher Heizlast sollten hybride oder bivalente Optionen (z. B. Spitzenlast mit Kessel) geprüft werden.

01. Wie Wärmepumpen arbeiten und warum die Vorlauftemperatur entscheidend ist

Wärmepumpen „heben“ Umweltwärme (Luft, Erde oder Wasser) auf ein nutzbares Niveau. Je kleiner der Temperaturunterschied zwischen Quelle und gewünschter Vorlauftemperatur ist, desto höher fallen der COP- bzw. der JAZ-Wert aus – und desto günstiger läuft die Anlage.

So beeinflusst der Temperaturhub die Leistung Ihrer Wärmepumpe

Der Temperaturhub ist die Differenz zwischen Quellentemperatur und Heizvorlauf. Sinkt der benötigte Vorlauf, arbeitet die Wärmepumpe ruhiger, günstiger und langlebiger.

 

  • niedrige Heizkurve = weniger Hub, bessere Jahresarbeitszahl (JAZ)
  • hohe Vorläufe (z. B. 65°C) sind möglich, aber kosten Effizienz und Geld
  • große Heizflächen (z. B. moderne Plattenheizkörper) erlauben niedrigere Vorläuf
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02. Wärmepumpe im Altbau: Geht das ohne Fußbodenheizung?

Kurzum: Ja, wenn die Heizlast im Rahmen ist und die im Altbau vorhandenen Heizflächen bei moderaten Vorlauftemperaturen ausreichend Leistung erbringen. Der Dämmzustand, die Qualität der Fenster und das Lüftungsverhalten sind für die Umstellung relevant, aber nicht immer erforderlich.


  • Voraussetzungen erkennen: Heizlast und Heizflächen richtig einschätzen

    Bevor Sie in eine Wärmepumpe investieren, sollten Sie prüfen, welche Vorlauftemperaturen Ihr Heizsystem tatsächlich benötigt und ob die vorhandenen Heizkörper beziehungsweise Heizflächen diese Anforderungen erfüllen können.

     

    • Heizlast: Baualter, Dämmung, Fenster, Luftdichtheit bestimmen den Bedarf
    • Heizflächen-Dimensionierung: Größere Heizkörper senken nötige Vorläufe
    • Hydraulik: Gleichmäßige Verteilung und richtige Durchflüsse sind Pflich
  • Praxis-Check: Der 50–55°C-Test

    Lassen Sie einen mehrtägigen Härtetest bei kühler Witterung durchführen, um zu prüfen, ob Ihre Räume mit einer Vorlauftemperatur von 50–55 °C stabil warm bleiben. Das schafft Planungssicherheit für den späteren Betrieb der Wärmepumpe. Bei diesem Test gehen Experten folgendermaßen vor:

     

    1. Sie stellen die Heizkurve am Kessel so ein, dass an kalten Tagen maximal 50–55 °C Vorlauf anliegt.
    2. Über einen Zeitraum von drei bis fünf Tagen, möglichst bei Außentemperaturen unter 5°C, beobachten sie die Heizleistung.
    3. Die Raumtemperaturen werden protokolliert, etwa mit Zielwerten von 20 bis 21°C in den Wohnräumen.
    4. Erreichen die Räume diese Temperaturen ohne ständiges Nachregeln, gilt das als gute Voraussetzung.
    5. Werden die Zielwerte nicht erreicht, empfehlen die Experten größere oder zusätzliche Heizkörper. Zudem prüfen sie den hydraulischen Abgleich und kontrollieren das System auf Leckagen und eine korrekte Entlüftung.

03. Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung optimieren: Kleine Maßnahmen, große Wirkung

Bereits vor der Installation der Wärmepumpe können Sie mit einfachen Schritten viel für die Effizienz tun. So stellen Sie sicher, dass die Anlage nicht größer ausfällt als nötig und später sparsam läuft.

Heizkurve sauber einstellen

Die Heizkurve legt fest, wie stark Ihr Heizsystem auf sinkende Außentemperaturen reagiert. Ist sie zu steil eingestellt, steigen die Vorlauftemperaturen und damit auch die Stromkosten. Das Ziel besteht darin, mit möglichst niedrigen Vorläufen ein angenehmes Raumklima zu erreichen. Lassen Sie daher die Steigung schrittweise absenken und über mehrere Tage die Raumtemperaturen beobachten. Diese wird bei Bedarf nur in kleinen Schritten nachgebessert. Auch eine moderate Nachtabsenkung hilft, unnötige Spitzen am Morgen zu vermeiden.

Hydraulischer Abgleich

Damit jeder Heizkörper die exakt richtige Wassermenge erhält, ist ein hydraulischer Abgleich unerlässlich. Erst wenn die Durchflüsse stimmen, können die Vorlauftemperaturen der Wärmepumpe zuverlässig gesenkt werden. Fachleute stellen dazu die Ventile korrekt ein, justieren die Pumpe und gleichen Druckunterschiede aus. Das Ergebnis sind gleichmäßig warme Räume und meist noch weiteres Einsparpotenzial bei der Heizkurve.

Heizkörper tauschen oder vergrößern

Wenn einzelne Räume trotz abgesenkter Vorlauftemperaturen nicht ausreichend warm werden, liegt das in der Regel an zu kleinen Heizflächen. In solchen Fällen lohnt es sich, die Heizkörper auszutauschen oder zu vergrößern. Moderne Plattenheizkörper geben deutlich mehr Wärme ab als alte Modelle und spezielle Niedertemperatur- oder Ventilator-Heizkörper liefern selbst bei niedrigen Vorlauftemperaturen ausreichend Leistung. Achten Sie dabei auf eine fachgerechte Planung und Montage, damit Hydraulik und Statik stimmen.

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Wenn Sie eine effiziente Wärmepumpe für Ihr Bestandsgebäude oder einen Neubau suchen, sollten Sie sich eingehend beraten lassen. Die richtige Dimensionierung und eine sorgfältige Planung sind entscheidend für eine effiziente Heizung. Die Experten von WOLF Heiztechnik helfen Ihnen gerne weiter.

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04. Heizkörper-Check: So finden Sie die richtige Lösung für Ihre Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung


Grundsätzlich gilt: Je größer die effektive Heizfläche und je besser die Luftströmung, desto niedriger kann der Vorlauf ausfallen.



  • Besonders geeignete Heizkörper

    Diese Typen liefern auch bei 40–50°C noch spürbar Leistung und sind somit ideal für Wärmepumpen ohne Fußbodenheizung:

     

    • Plattenheizkörper mit mehreren Heizplatten/Konvektoren
    • Niedertemperaturheizkörper
    • Wärmepumpen-Heizkörper mit Lüftern (leise, regelbar, hohe Leistungsdichte
  • Bedingt geeignete Heizkörper

    Mit einer Optimierung können die folgenden Modelle funktionieren, sie sind aber selten die erste Wahl:

     

    • Röhren- bzw. Badheizkörper sind häufig als Zusatzfläche gut
    • Designheizkörper (hier ist es wichtig, auf die Leistungsdaten zu achten
  • Ungeeignete Heizkörper

    Hier sind hohe Vorlauftemperaturen nötig, was sich negativ auf die Effizienz auswirkt. Dazu zählen:
     

    • Alte Guss- und Gliederheizkörper ohne Flächenplus
    • Unterdimensionierte Radiatoren in großen, zugigen Räume

Luftwärmepumpe ohne Fußbodenheizung: Tipps für den effizienten Betrieb

Die Luft/Wasser-Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung ist beliebt, da sie sich schnell nachrüsten lässt. Im Winter sinken die Quellentemperaturen, sodass die Wärmepumpe stärker arbeitet. Bei richtiger Planung bleibt der Betrieb wirtschaftlich.

Aufstellort und Schallpegel

Damit die Luftwärmepumpe zuverlässig und leise arbeitet, ist der richtige Aufstellort von zentraler Bedeutung. Achten Sie darauf, dass die Wärmepumpe mit ausreichendem Abstand zu Fenstern und Nachbargrundstücken installiert wird, damit sich niemand durch Geräusche gestört fühlt. Eine solide, schwingungsentkoppelte Aufstellung, beispielsweise über ein geeignetes Fundament oder spezielle Dämpfer, mindert zusätzlich den Körperschall. Ebenso wichtig ist eine freie Luftführung: Die Ansaug- und Ausblasbereiche dürfen nicht verdeckt oder ungünstig verbaut sein, damit die Wärmepumpe ungehindert arbeiten kann und es zu keinen Verwirbelungen kommt.

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Effizienz im Winter und bivalente Lösungen

An sehr kalten Tagen kann es vorkommen, dass die Luftwärmepumpe ohne Fußbodenheizung an ihre Grenzen stößt. Hier lohnt sich ein Blick auf bivalente Systeme. Dabei unterstützt eine zweite Wärmequelle, etwa der bestehende Heizkessel, die Wärmepumpe nur bei auftretenden Spitzenlasten. Auch moderne Hybridsysteme arbeiten nach diesem Prinzip und schalten automatisch zwischen beiden Energieträgern um. So bleibt der Komfort jederzeit gewährleistet, ohne dass unnötig hohe Betriebskosten entstehen. Bei der Planung sollte außerdem bedacht werden, dass Luftwärmepumpen in sehr frostigen Nächten regelmäßig abtauen müssen. Eine fachgerechte Auslegung berücksichtigt diese Zyklen und stellt sicher, dass die Effizienz auch im Winter auf einem guten Niveau bleibt.

05. Fazit: Eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung ist häufig sinnvoll

Auch ohne Fußbodenheizung kann eine Wärmepumpe effizient arbeiten, wenn die Vorlauftemperaturen moderat bleiben und die Heizkörper ausreichend groß sind. Mit einem einfachen 50–55 °C-Test, einem hydraulischen Abgleich und gegebenenfalls größeren Heizflächen lässt sich schnell prüfen, ob die Voraussetzungen stimmen. Wo nötig, bietet ein bivalenter Betrieb zusätzliche Sicherheit. So wird die Wärmepumpe auch im Altbau zu einer wirtschaftlichen und zukunftsfähigen Heizlösung.

06. Häufig gestellte Fragen zur Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung

  • Ja, entscheidend sind moderate Vorlauftemperaturen und ausreichend große Heizflächen. Wenn Sie im Praxistest mit 50–55°C stabile Raumtemperaturen erreichen, ist ein Betrieb realistisch. Zusätzliche Maßnahmen (Abgleich, Upgrade der Heizkörper) verbessern die Effizienz.

  • Am besten funktionieren moderne Plattenheizkörper, Niedertemperaturheizkörper und Ventilatorheizkörper. Röhren- bzw. Designheizkörper sind zusätzlich möglich, Guss- bzw. Gliederheizkörper sind dagegen bei niedrigen Vorläufen meist leistungsschwach.

  • Führen Sie den 50–55 °C-Test über mehrere kalte Tage durch und messen Sie die Raumtemperaturen. Werden die Zielwerte erreicht, sind die Heizflächen ausreichend. Andernfalls helfen größere bzw. zusätzliche Heizkörper und ein hydraulischer Abgleich.

  • Ja, wenn der Aufstellort, der Schall und der Winterbetrieb berücksichtigt werden. In sehr kalten Regionen kann eine bivalente Unterstützung sinnvoll sein, um Effizienz und Komfort zu gewährleisten.

  • Nicht zwingend. Jede Verbesserung der Hülle (Fenster, Dämmung, Luftdichtheit) reduziert die nötige Vorlauftemperatur und verbessert die JAZ. Sie ist also hilfreich, aber für den Start nicht zwingend notwendig.

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